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Auch angesichts der bedrohlichsten Verhältnisse vermag der Mensch wohl von zwei Verhaltensweisen nicht abzulassen: dem Spielen und dem Machtwillen. In einer postapokalyptischen Welt verharren vier Gestalten in einem Bunker, der nur noch winzige Ausblicke auf die Welt bietet. Beherrscht wird diese geschlossene Gesellschaft vom blinden und gelähmten Hamm. Trotz gegenseitiger Abhängigkeit muss er ohne Unterlass seine Macht über den Diener und Ziehsohn Clov und seine Eltern behaupten. Die äußere Bedrohung führt nicht zu Solidarität und Tat, sondern zu tyrannischen Machtspielen, denen sich der drangsalierte Clov nicht entziehen kann.

In Becketts Meisterstück des Absurden Theaters kontrastierten die äußere Machtlosigkeit und das Unvermögen, etwas zu gestalten, mit dem nie erlahmenden Willen, den anderen zu dominieren und zu kontrollieren. Geschrieben 1956 in einer besonders heißen Phase des Kalten Krieges, chiffriert Beckett mit viel schwarzem Humor die ‚Politiker im Bunker‘ mit totalem Realitätsverlust zu clownesken Bewohnern Absurdistans, die sich sogar noch im Angesicht eines drohenden Weltuntergangs das Leben zur Hölle machen.